Dienstag, 17. September 2013

Die letzten Tage!(?)

21.9.2013

Ja tatsächlich...am Samstag ist das Ende...für meine vegane Zeit jedenfalls. Also geplant war mal bis 21.September. Mein Wingman hat da Geburtstag und nächste Woche gehts gen Italien, deshalb schien dieser Zeitpunkt geeignet, um das Essperiment zu beenden. Manch einer hat mich auch schon gefragt: "Und? Freust du dich schon, dass du wieder NORMAL essen kannst" oder "Ja die paar Tage schaffst du auch noch."
Noch ein paar Tage, dann gibts wieder Fleischi!
Könnte ich auf dem Lebensvideorekorder einen Monat zurückspulen, als die Idee reifte, die Pläne konkreter wurden und der Statrttermin näher rückte, würde ich vermutlich auch so ähnlich denken: "Die paar Tage gehen auch noch rum".
Doch in diesem Monat hat sich einiges getan. In meinem Magen und in meinem Kopf.
Vor ein paar Tagen hab ich mich bei folgendem Gedanken erwischt: "Oje, nur mehr so wenig Zeit und mein Küchenschrank ist vollgestopft mit Lebensmitteln...das schaff ich nie bis Samstag, das alles auszuprobieren"... eigentlich völlig absurd, da sich diese Dinge ja auch nach Beendigung der fleischlosen Zeit nicht in Luft auflösen oder ich eine plötzliche Allergie dagegen entwickle.
Spätestens da hab ich gemerkt, dass sich in Zukunft einiges ändern wird....
Was genau, das weiß ich noch nicht...vielleicht bin ich bei meinem Fazit nach Samstag schon schlauer.

 "Fleischersatz"

Jeder kennt Tofu. Auch der überzeugteste Carnivor hat schon mal was von dem wabbeligen Sojablock gehört. Doch wie siehts mit Tempeh, Seitan oder Lupine aus?
Ja auch mir waren diese Lebensmittel völlig unbekannt. Kein Kunststück, bekommt man sie ja ausschließlich nur im Bioladen (in Innsbruck zumdindest). Und da ich keine Veganer im Bekanntenkreis hatte und nur sehr wenige Vegetarier, war auch von da keine Aufklärung zu erhoffen.
Nun also hab ich mich ein bisserl damit beschäftigt, die Sacherlen in meinen Speisen eingebaut und mir eine (voreilige) Meinung gebildet.

Tempeh wird wie Tofu aus Soja hergestellt. Bei Tempeh werden aber die ganzen Bohnen mit einem Edelschimmelpilz bekannt gemacht. Den Block kann man in Scheiben schneiden und in der Pfanne braten. So hab ich es jedenfalls gemacht.

Grundsätzlich hat mir Tempeh gut geschmeckt, bedarf aber noch weiterer Einsätze um mir ein endgültiges Urteil bilden zu können.Vorallem an der Vielseitigkeit zweifle ich noch.

Für Seitan wird der Weizenkleber (Gluten) verwendet. Man bekommt ihn in mehreren Variationen, in meinem Fall als Block mit Sojasauce und Gewürzen versetzt. Auch im Glas hab ich ihn entdeckt. Seitan hab ich nun zweimal gemacht. Seine Konsistenz ist fleischähnlich und er lässt sich mariniert auf jegliche Art und Weise zubereiten. Ich hab ihn gebraten. Hundertprozentig zufrieden bin ich nicht mit den Ergebnissen, da er mir immer zu hart an der Aussenseite wurde. Da ich ihn von der Verarbeitung, Konsistenz und Einsatzgebiet super finde, kommt er sicherlich noch öfters zum Einsatz.

Vogerl-Feigen Salat mit Seitan
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Für eine Grillerei am letzten Wochenende hab ich mir im Bioladen ein Lupinenfilet geschnappt. Lupine (auch bekannt als Wolfsbohne) sind mit der Bohne verwandt und haben den Vorteil, dass sie eine heimische Pflanze sind. Da und dort ist zu lesen, dass sie langfristig als Ersatz oder zumindest Alternative zur Sojabohne eingesetzt werden sollen. Das Filet, das vom Griller kam, konnte mich mal nicht überzeugen. Geschmacklich zwar OK, aber viel zu trocken. Keine Ahnung ob's an der Zubereitungsart oder an der Zusammensetzung lag, aber ohne Sauce war das nicht runter zu bekommen. Da war ich über meinen (endgeilen) Zartweizensalat doppelt froh.

 
 
Wie gesagt, alle oben erwähnten Produkte hab ich erst antesten können und kann daher keinen fundierten Bericht, aber zumindest einen ersten Einblick liefern.

Herbstzeit, 

Kürbiszeit. Hab ich selbst eigentlich noch nie wirklich zubereitet. Schmeckt aber sensationell. Nur das Aushöhlen (wollte ich unbedingt machen, um danach aus dem Kürbis essen zu können:-)) ist eher enervierend. Es hat sich aber gelohnt!


Ein Kürbis geht auf Reisen
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Bis dann dann


René

Für diesen Blog mussten keine schwarzen Kater Hunger leiden!

Mittwoch, 11. September 2013

Im Schatten der Nationalmannschaft

Letzte Woche war WM-Qualifikation gegen Deutschland angesagt.
Wir haben uns dazu in der Stadt zum Public Viewing getroffen. Weils noch so schön warm war, sogar schon etwas früher, um ein Eis zu schlemmen. Im Internet hatte ich vernommen, dass "Amorino" (wo ich sowieso schon öfters angelegt hatte) scheinbar vegane Sorten im Programm hat. Also flugs dort hin und nachgefragt. Tatsächlich sind alle Frucht-Sorten und die dunkle Schokolade ohne Milch und ohne Ei. Verdammt gut is es auch noch..da kann man den satten Preis schon mal verschmerzen.


Also WM-Quali....nein noch etwas Zeit und Hunger. Und weil Gelegenheit Diebe macht, haben wir uns dort fallen gelassen, wo wir gerade standen: beim Moustache. Den Meisten eher als Adresse für den Abend, manchen vielleicht als Brunchdestination fürs Wochenende bekannt. Den Wenigsten (mir jedenfalls) würde vermutlich einfallen dort essen zu gehen. Die Karte hat auch eher größere Snacks als richtige Hauptspeisen zu bieten, aber zu sehr fairen Preisen und vorallem: vegan. Naja...fast. Ich fand auf Anhieb eine Falafel-Platte, einen Kirchererbsen- und einen CousCous-Salat, die ich als vegan vermutete. Bei allen drei Speisen war aber ein Joghurt Dressing inklusive. Auf meine Nachfrage jedoch, bekam ich stattdessen Essig-Öl zum Cous-Cous Salat...eine vegan-Umstyling wäre bei den anderen Speisen sicher auch möglich gewesen. Super!


Also WM-Quälifik....ähm Qualifikation...da lass ich lieber einen Philosophen des runden Leders sprechen...der kommentiert das Spiel an meiner statt...


Außerdem bin ich letzte Woche wieder über ein hervorragendes Rezept gestolpert: Pancakes! Musste ich gleich ausprobieren, da einfach, da in meiner bescheidenen Küche herstellbar. Sind auf Anhieb gelungen. Meine Mom durfte wieder als Testpilotin herhalten. Nachdem die Pancakes ihren kritisch sensiblen Gaumen mit bravour passiert hatten, konnte ich sie mit gutem Gewissen auf die Masse loslassen...in Form eines Pancakes&Movie Abends. Die Cakes waren spitze (vorallem mit sooo viel genialen Früchten) und der Film ganz unterhaltsam.
To be continued (die Pancakes auf jeden Fall).



 Ach ja...meine erste vegan-Bolognese hab i a gezaubert. War ja immer schon ein Bolognese-Fan und hab sie sehr oft selbst gemacht. Im Grunde hat sich nicht viel verändert, außer dass ich das Faschierte (Gehackte)  durch Soja-Schnetzel ersetzt habe. Konsistenz und Geschmack haben vollends überzeugt...nicht nur mich :-) Jaaa...der Parmesan fehlt...was tun? Hildmann machts mit Pinienkernen und Hefeflocken...maybe next time...



Oje...ich glaub ich werd 1000 Kilo zunehmen, wenn das so weiter geht...aber ich schlemme einfach so gerne.


Es ist besser, 
zu genießen und zu bereuen, 
als zu bereuen, 
dass man nicht genossen hat.



Cheers 


René

Freitag, 6. September 2013

Kein Grund zu hungern

Mahlzeit

Gestern hab ich mal ein paar gute Freunde von mir vegan bekocht. Und ja...sie sind immer noch gute Freunde. Es hat ihnen ausgezeichnet geschmeckt (*selbstaufdieschulterklopf*)...die Teller waren jedenfalls leer. Keinen hat es gestört, dass tierische Inhaltsstoffe komplett fehlten. Hab auch erstmalig Seitan ausprobiert. Muss sagen, ich bin schwer begeistert. Von Geschmack und Konsistenz her, erinnert er schon ein wenig an Fleisch, behält aber seine eigene Note. Werd ich sicher bald wieder ausprobieren...vielleicht sogar mal selber herstellen...mal sehn ob ich die Muse dazu finde.
Leider hab ich vergessen Fotos von dem Menü zu machen...also müssen die Worte für sich stehen.

Ruccola-Feigen Salat mit Seitan

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Wok-Gemüse mit Mie-Nudeln

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Schokomousse mit Mango und Bananen

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Labels

Wie schon anfangs befürchtet, ist meine "Lieblings-"Beschäftigung neben dem Kochen zur Zeit das Zutaten lesen. Klar bekommt man mit der Zeit auch die Routine und das Wissen bestimmte Inhaltsstoffe kategorisieren zu können, ohne jedes mal Wikipedia bemühen zu müssen. Hat es das Lebensmittel durch diesen persönlichen Filter geschafft, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch vegan ist. Bei der Produktion könnten Tierprodukte eingesetzt worden sein. Viele Fruchtsäfte und Weine werden z.b. mittels Gelatine oder Hühnereiweiß geklärt, um den längeren natürlichen Klärungsprozess zu beschleunigen und das Produkt schneller in den Verkauf zu bringen. Da diese Stoffe restlos entfernt werden, ist eine Deklaration auf der Verpackung nicht notwendig. Deshalb hilft hier nur beim Hersteller selbst nachzufragen. Möchte man sich nicht auf einige wenige Produkte beschränken, kann die Informationsbeschaffung dann aber sehr mühsam und langwierig werden. 
Um den Veganern und Menschen, die sich bewusster ernähren wollen, das Leben zu erleichtern, gibt es einige Labels, die (neben der Tatsache, dass es sich um rein pflanzliche Lebensmittel handelt) eine vollständige Herstellung ohne tierliche Produkte garantieren.



Nebst diesen sehr häufig zu findenden Labels, hab ich das ein oder andere Individuelle entdeckt. Speziell im Bioladen waren auf den Weinen Schriften wie "veganfriendly" oder "vegan (mit Häckchen)" zu finden.
Eine weiter Entwicklung in diese Richtung bzw. offensichtlichere Kennzeichnungen wären wünschenswert, um gerade Einsteigern oder Lesemuffeln die vegane Ernährung zugänglicher zu machen. Für den Hersteller hat so eine Kennzeichnung ja nur Vorteile: Ein Veganer kauft sein Produkt eher wenn er solch ein Label sieht, während ein Omnivor sowas vermutlich nicht einmal bemerkt.

Bis dann dann


René


Dienstag, 3. September 2013

Von Fröschen und Bergen

Status Quo


Mehr als eine Woche habe ich mich nun bereits als Veganer verkleidet und ich muss sagen, dass mir mein neues Gewand nach wie vor gefällt. Kein manischer Fleischhunger, nächtliche Milchsessions oder Käseentzugserscheinungen. Ich habe viel gekocht und vorzüglich gegessen. Beim Frühstück wechsle ich zwischen Müsli und Brot mit Belag (Erdnussbutter, Löwenzahnhonig, Marmelade, zartbitter Schokoaufstrich - wobei sich rein pflanzliche Margarine zwischen Belag und Brot zwängt). An Energie fehlt es auch nicht (die 10stündige Bergtour letzten Samstag beweist das) und das Stimmungsbarometer zeigt immer noch nach oben.


Koa Sünd am Berg


Einzig die Bergjause stellt mich noch nicht ganz zufrieden. Mannerschnitten (die ich letztes Mal sogar vergessen habe...Katastrophe!), Karotten, Müsliriegel, Bananen und Spacebars sind zwar gut und sättigend, aber das Schinken-Käse Weckerl am Gipfel oder die Kaspressknödelsuppe in der Hütte vermisse ich schon ein wenig. Auf den Speisekarten der Hütten, die ich in den letzten Tagen besuchte fand ich tatsächlich keine einzige vegane Mahlzeit...Ok...Salat wäre möglich gewesen...aber das war's dann auch schon. 
Ich denke ich muss meine Bergjause noch ein wenig pimpen...mal sehn was die vegane Welt für über 2000 m noch so zu bieten hat.



Veganmania


Letzten Samstag gastierte die "Veganmania" am Marktplatz in Innsbruck. Zum bereits siebten Mal boten zahlreiche Marktstände alles rund um die vegane Ernährung zur Verkostung und zur Information an. Leider hab ich es erst sehr spät geschafft Vorort zu sein. Viele der Stände waren bereits abgebaut und die Leckerein waren schon auf ein überschaubares Maß dezimiert worden. Ich musste aber trotzdem nicht hungrig nach Hause gehen :-).

Beim Vegan-Döner Stand konnte ich meinen Hunger besiegen.

Infomaterial gab's noch genug und meinem Vegan-Buddy bin ich auch kurz über den Weg gelaufen. Es hat sich in jedem Fall gelohnt, auch noch so spät vorbeizuschauen. Trotzdem hoffe ich nächstes Jahr früher dort sein zu können, um mehr von der Stimmung mitnehmen zu können.

Mampf


Ein kleiner Auszug meiner kulinarischen Ergüsse der letzten Tage darf natürlich auch nicht fehlen. Mahlzeit!

Zartes Allerlei


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Gemelli mit Auberginensugo


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Bulgurgemüse mit Tempeh-Überraschung


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Bis dann dann


René

Donnerstag, 29. August 2013

Orthorexia Relaxta

Laut Wikipedia wird die Orthorexia Nervosa als "Esstörung, bei der die Betroffenen ein auffallend ausgeprägtes Verlangen danach haben, sich möglichst „gesund“ zu ernähren" definiert.
Veganer und ihr vermeintlicher Drang eben diese Definition zu bedienen, werden deshalb auch gerne mit diesem Begriff in Verbindung gebracht.

Linsenreis mit Sesamtofu


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In den Augen vieler ist die vegane Ernährung eine extreme. Nachdem ich die Pläne zu meinem veganen Monat in meinem Freundeskreis bekannt gegeben habe, kamen oft die Fragen auf: "Aber da kannst du ja außer Salat nichts mehr essen,oder?" oder "Da ernährst du dich doch total einseitig". Belächelt wurde ich dabei nie. Manche fanden es interessant, manchen war es egal, manche waren sprachlos. Keiner schloss sich an. "Ich finde es toll, doch ich könnte das nicht. Ich esse viel zu gerne x (x=Fleisch, Fisch, Käse,etc.)", bekam ich oftmals zu hören. "Auf Süßigkeiten verzichten? Niemals!"...

Schokomousse mit Bananen


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Immer mehr bekomme ich den Eindruck, dass in der Öffentlichkeit das Bild der veganen Ernährung ein noch sehr wages ist. Ein paar schwache, feine Linien auf einer riesigen Leinwand. Ich für meinen Teil, habe schon ein wenig weitergemalt...vielleicht spritzen ja ein paar Farbkleckser zu Freunden und Bekannten hinüber.

Mafaldine mit Eierschwammerlsahnesauce


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Meine bisher zubereiteten und verzehrten Speisen zeigen mir, dass Vielseitigkeit in der veganen Ernährung groß geschrieben wird. Etwas, das ich als Mischköstler viel zu oft vernachlässigt habe. Und sie zeigen auch, dass mit Veganismus kein Drang mitschwingt, sich zwanghaft gesund zu ernähren (durch die verwendeten Lebensmittel passiert das oft ganz automatisch). Den Drang erzeugt sich jeder selbst, egal ob Veganer, Vegetarier oder Mischköstler. Außerdem - und vielleicht der wichtigste Punkt - schmeckt es vorzüglich (nicht vegane Mitesser haben das bestätigt).
 
Auch in der veganen Ernährung gibt es die Sünden, 
die das Leben schöner machen.

Bis dann dann


René

Montag, 26. August 2013

Die erste Niederlage

Ja es ist passiert...nein ich bin nicht schwach geworden und habe an einem Steak geknabbert...nein ich musste nicht wegen Mangelernährung zur Zwangsernährung verpflichtet werden...mir geht es gut, ich habe ausgezeichnet gespeist und freue mich schon wieder darauf heute Abend ein neues Rezept auszuprobieren.

Aber leider habe ich in einem unachtsamen Moment ein nicht veganes Produkt zu mir genommen. Hier der entblößende Beweis:


Nachdem die Flasche von mir in den auf dem Foto erkennbaren Zustand gebracht wurde, fiel mir ein Traum ein, den ich diese Nacht hatte. Dort aß ich eine schmackhafte rein vegane Mahlzeit mit einem fetten Kleckser Mayonnaise dazu (tatsächlich scheint der Veganismus schon einen Weg in mein Unterbewusstsein gefunden zu haben). Das hat wiederum das ungute Gefühl ausgelöst in irgendeine Falle getappt zu sein. Also habe ich die Produktsuche auf vegan.at bemüht, mit dem Ergebnis: Römerquelle Emotion=nicht vegan (weil mit Gelatine geklärt). Zumindest hat der Hersteller erstmals das bei mir erreicht, was er auf das Etikett schreibt: Emotionen!

So...jetzt muss ich noch Erkundigungen anstellen ob der Gösser Naturradler vegan ist...wenn nicht, hab ich gestern auch schon gepatzt...(eine besondere Gnackwatschn, weil ich normalerweise immer nur sauren Radler trinke).

Ich habe in den letzten Tagen meine Spinnensensoren so sehr auf die feste Nahrung eingestellt, dass ich die flüssige fast völlig außer Acht gelassen habe. Ich wusste: Bier ist vegan (wenn nach deutschem Reinheitsgebot gebraut...also Feuer frei für Stiegl, Zipfer, Gösser und Co.), bei Wein muss man nachfragen (weil tierliche Klärung möglich) aber an Säfte hab ich einfach nicht gedacht. Auch weil ich nur sehr selten Säfte trinke.

Memo an mich selbst: Zukünftig noch sensibler auf die Lebensmittel zugehen, denn :




Samstag, 24. August 2013

Der erste vegane Tag

So...der erste vegane Tag geht langsam zu Ende...vor dem Fernseher.

Ursprünglich hatten wir einen zweitägige Bergtour geplant. Das Wetter, genauer Schnee über 2400 Meter, zerstörte dieses Unterfangen leider (schon wieder).
Ersatzprogramm war ein Klettersteig, der (unerwarteterweise) den ganzen Tag in Anspruch nahm, mit abschließender rapide ansteigender Luftfeuchtigkeit.

So gestaltete sich mein erster Tag als Veganer nicht wirklich konventionell.

Das Frühstück blieb dasselbe, das ich sonst auch meistens zu mir nehme:


Beeren/Früchte Müsli mit Soja Milch

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Die Einzige Umstellung hier war also die Sojamilch anstatt der Kuhmilch zu verwenden. Der Eigengeschmack der Sojamilch ist sicher nicht jedermanns Sache, mich stört es überhaupt nicht. Ich bin froh, dass es einen adäquaten Ersatz für die Kuhmilch gibt. Werd mal schauen, dass ich in den nächsten Wochen auch noch Alternativen ausprobiere...geben tut's ja genug ;-)

Auf den Berg hab ich mir eine Jause mit folgenden Komponenten zusammengestellt:


Bergjause

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Das Brot hat Martina nach veganem Rezept gebacken (ich hab ja leider kein Backrohr)...es schmeckt ausgezeichnet. Außerdem kamen dann noch Nektarinen, einen Banane und Karotten dazu.
Die Spacebars sind ein super Ersatz für Salami, Cabanossi und Landjäger und schmecken eigentlich ganz gut. Hatte Geschmack Hanf und Kürbis dabei. Gibt es aber auch noch in vielen anderen Geschmacksrichtungen.

Wie gesagt...der Ausflug war länger als erhofft. Als wir wieder sicheren (aber  matschigen) Boden unter den Füßen hatten, war mein Plan noch einkaufen zu gehen zunichte gemacht. Also leider kein frisches Gemüse...gottseidank konnte ich tiefgekühlten Ersatz finden...das kam dabei raus:


Couscous-Gemüse mit Sojaschnetzeln

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Bis auf die Tatsache, dass ich viel zu viel von einfach allen Ingredienzien erwischt habe und jetzt morgen und übermorgen noch davon zehren kann, fand ich die Mahlzeit sehr gelungen. Mir hats geschmeckt :-)

Fazit: Ich habe den ersten Tag schön gefunden, ohne große Entbehrungen. Die angebotenen Schnickers und Müsliriegel habe ich ohne Reue dankend abgelehnt, vegane Alternativen hatte ich genug dabei. Besonders erfreut war ich über mein Abendessen, da es schnell gehen (mein Körper verlangte vehement nach der Couch) und mit vorhandenen Zutaten zubereitet werden musste. 

    Bis dann dann



René




P.S.: In heute-konkret gabs vor ein paar Tagen einen Bericht über vegane Würstel.

Freitag, 23. August 2013

Die "Henkersmahlzeit"

Morgen gehts dann also los mit dem veganen Monat! Bin schon ganz schön aufgeregt!

Doch zuvor:

Einmal im Jahr lädt der Chef meiner Firma zum Grillen ein...genauer gesagt zum Grillkurs. Als passionierter Griller (und mittlerweile auch vereidigter Juror bei Grillwettkämpfen) ist es ihm ein Anliegen dem konservativen Würstelgriller zu zeigen, dass es auch anders geht, dass man auf dem Grill hervorragende Menüs zaubern kann. Der Wille muss von den Auserwählten kommen, das Know-How liefert er...bzw der Metzger seines Vertrauens.

Hier die Ergebnisse der heutigen Grillerei:



Tomaten Ricotta Tarte

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Lachs vom Räucherbrett

Blattsalat

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Schweinefilet mit Vanille und Rosmarin

Avocadosalsa

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Thuner Thigs vom Bulletsmoker

Cowboy beens

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gegrillter Fruchtsalat mit Eis

Gut wars...zweifelsohne.

So...es is grad 23:57 und ich sitze wieder zuhause bei einem Glas Milch mit Honig.
Ich genieße die letzten Schlucke und freue mich auf das Monat vegan.

Los geht`s.

Donnerstag, 22. August 2013

"Die erste (bewusst) vegane Mahlzeit"

Nachdem ich in den letzten Tagen fleißig eingekauft hatte, wollte ich mal ausprobieren was ich mit meinem begrenzten Kochwissen so auf den Esstisch zaubern kann. Da nur eine Stunde Mittagspause zur Verfügung stand (und ich darin Fahrt, kochen und essen unterbringen musste), musste es auch schnell gehen. Mein zweites und grundsätzliche Problem ist meine Küche: Sie stellt gewisse...sagen wir mal "Herausforderungen" an den Rookie-Chef. Leider hab ich kein Backrohr (damn...warum hab ich mir nochmal den Blätterteig gekauft...grmpf) und nur zwei Herdplatten die so nahe aneinander liegen, dass ich immer nur eine Pfanne und einen kleinen Topf oder keine Pfanne und einen großen Topf darauf Platz habe. Andererseits ist das ohnehin egal, da sich die Sicherung verabschiedet wenn ich beide Platten gleichzeitig einschalte...aber wie gesagt...ich sehe es als Herausforderung.

Hier ist das Ergebnis:

Dinkel-Vollkorn Hörnchen mit Oliven-Kapern Sugo und Falafel


Tatsächlich hat es ausgezeichnet geschmeckt und unterschied sich nicht wesentlich von sonstigen Speisen, die ich mir in der Mittagseile so zubereite. Außerdem äußerst günstig, weil ich noch die Hälfte der Falafel (mit -50% gekauft) und die Hälfte vom Sugo übrig habe. Noch nicht wirklich originell oder neu, aber gut, günstig, sättigend und vegan. (Nebenbei habe ich zu meiner Freude entdeckt, dass ein großer Teil der Nudeln, die ich bereits daheim hatte, kein Ei enthalten)

Was ich in den letzten Tagen und Wochen während der Expeditionen im Internet erfahren durfte ist, dass die Vegan-Community eine sehr freundliche, offene und hilfsbereite ist. Viele tolle Ratschläge und weiterführende Links bekam ich auf dem Silbertablett serviert und erleichtern jedem Freshman den Einstieg ins neue Kulinarium.

Hier ein paar davon:

Rezepte : http://www.veganwelt.de/inhalt/kochen/k-frameset.html
Mehr Rezepte: http://www.veganguerilla.de/ 
First Steps: http://runvegan.blogspot.de/2013/01/howto-run-vegan.html
Produktsuche: http://www.vegan.at/index.html
Erlaubte Sünden: http://www.peta2.de/web/home.cfm?p=547

Toll finde ich vorallem auch die "Vegan-Buddys".
Ein solcher Buddy soll einem den Einstieg in den Veganismus erleichtern und mit Rat zur Seite stehen.
Ich habe ein kurzes Online-Formular ausgefüllt und prompt ein Mail der Organisation bekommen. Man vetröstete mich, dass es aufgrund der Urlaubszeit zwei Wochen dauern kann bis sich jemand bei mir meldet. Tatsächlich hat es gerade mal drei Stunden gedauert. Mein Buddy hat mir bereits einige Tipps geben können und ist sehr bemüht mir über die ersten Hürden hinwegzuhelfen. Danke schon mal bis hierher!



Anfang dieser Woche machten Verwandte aus Mailand einen Zwischenstopp bei meiner Mom. Klar war ich auch zum Mittagessen eingeladen und durfte mich an Schnitzel und Braten erfreuen. Klar auch, dass diese besagten Verwandten schon über meine veganen Pläne Bescheid wussten...woher bloß???
Was mich aber überrascht hat ist, wie positiv und interessiert sie auf mich und das Thema zugingen. Ich habe einfach in letzter Zeit, oft erlebt, dass viele Leute mit Unverständins reagieren, wenn ich ihnen von der veganen Welt erzähle. Der Ehemann erzählte mir sogar, er habe einen Arbeitskollegen, der keine gesundheitlichen Beschwerden mehr hatte, seit er sich vegan ernährt.

Mein Ziel ist es auch in/nach diesem Monat, den ablehnenden Menschen das Thema vielleicht ein wenig näher bringen zu können und ihnen zu zeigen, dass am Veganismus nichts Ungewöhnliches ist und ihnen vielleicht auch die Münder für andere Speisen öffen zu können.

Morgen (am letzten omnivoren Tag) stürze ich mich auf die "Henkersmahlzeit" und werde in Wort und Bild davon berichten.

Bis dann dann


René

Mittwoch, 21. August 2013

"Ein zweiter Einkauf" oder "Kritiker, Erleichterung und sexy Basketball"

Gestern war ein ereignisreicher Tag in meinem Leben als designierter Veganer. Das zweite Posting zu unserem "Veganer für einen Monat"-Essperiment rief grundsätzlich sehr postitive und motivierende Worte anderer Veganer hervor. Das hat mich sehr gefreut und hilft uns auf dem anfangs beschwerlichen Weg in die kulinarische Tierlosigkeit. Aber auch Kritik war dabei. Diese bringt mich zwar nicht dazu alles in Frage zu stellen, aber mit Sicherheit gibt sie Anlass noch mehr über den Weg und die Mittel nachzudenken. Da wir noch am Anfang stehen und uns gerade in diesen Tagen sehr intensiv mit der Materie des Veganismus beschäftigen, ist es schon möglich, dass nicht alle Worte "vegan" gewählt werden. Was hier festgehalten wird in Wort und Bild sind die ersten Eindrücke und diese können vielleicht zum Teil abschreckend wirken. Das Studium der Lebensmittel, der finanzielle Aspekt und die Philosophie der Sache sind für uns neue Dinge die es zu erfahren und zu verstehen gilt.


Natürlich ist die Anschaffung neuer Lebensmittel in dem Unfang wie wir es machen teuer. Aber ich denke einen Grundstock an Lebensmittel aufzubauen ist immer mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Zieht man beispielsweise erstmals alleine in eine Wohnung oder wohnt man für längere Zeit im Ausland, müssen auch jede Menge Lebensmittel besorgt werden um eine Basis zuhause zu haben (der Wille selbst zu kochen natürlich vorrausgesetzt). Beim Start in den Veganismus ist dieser Schritt natürlich unumgänglich. Ich kann nicht einfach in das nächst beste Restaurant gehen und mir etwas veganes bestellen. Ich MUSS selber kochen. Dass man da anfangs zu Convenience-Food greift um sich die Sache mit der "neuen Küche" etwas zu erleichtern ist (für mich) notwendig. Erstens bekomme ich so den Eindruck, dass die Industrie auch für Veganer etwas zu bieten hat und zweitens bewahrt es mich davor jeden Tag in der Küche zu stehen und kochen zu müssen. Speziells am Anfang erleichtert es mir den Einstieg in den Veganismus enorm. Ich gehe einer geregelten Arbeit nach und habe einfach auch nicht die Zeit zweimal am Tag etwas zu kochen. Dafür muss ich dann eben auch etwas tiefer in die Tasche greifen.
Natürlich ist es mein Ziel über lange Sicht gesehen (also auch über diesen Probemonat hinaus) neue Mahlzeiten auszuprobieren und mir schmackhafte Rezepte anzueignen. Dass dazu auch Gemüse, Obst und Getreide gehören ist klar. Und ich freu mich auch schon drauf.



Uns ist auch klar, dass ein Monat eine (zu) kurze Zeit ist um komplett in das vegane Leben einzutauchen und alle Aspekte daran erfahren zu können. Sicher bekommt man erst nach viel längerer Zeit die Routine mit einkaufen, kochen und sozialen Dingen problemlos(er) umzugehen. Aber ich denke schon, dass wir in einem Monat einen guten Einblick erhalten und vorallem (und darum geht es hauptsächlich) unseren Horizont zu erweitern. Ziel ist es sich dauerhaft gesünder, bewusster und vielfältiger zu ernähren.

Es gibt niemanden, 
der nicht ißt und trinkt, 
aber nur wenige, 
die den Geschmack zu schätzen wissen.
(551 - 479 v. Chr.)

Martina und ich waren uns nicht sicher, ob Lebensmittel mit der Kennzeichnung "Kann Spuren von Milch... enthalten" von Veganern verzehrt werden. Viele Postings und Blogs haben uns diese Befürchtung wieder genommen. Veganer essen diese Lebensmittel generell. Dies erweitert die Produktpalette zu unserer Freude enorm...



Mein zweiter Einkauf führte mich zum Merkur. Vorallem Alternativen zu Reis und Nudeln waren mein erklärtes Ziel. Zunächst blieb ich aber beim Kühlsortiment hängen. Tofu und Co. von zahlreichen Herstellern und in verschiedensten Formen. Hier kann man sich austoben. Alles andere was ich dann noch gefunden habe sieht man hier:


(Bitte sofort schrei(b)en, solltet ihrer einen Fehler im Bild finden)

Merkur hat dazu ein eigenes Bio-Regal großzügig und übersichtlich in die Nähe der Kassen gestellt. Dort findet man alles was das Vegan-Herz begehrt: Linsen, Bulgur oder Kuskus in vielen Farben und Formen. Da ich mich darauf aber nicht beschränken wollte, sondern noch etwas mehr zwischen den Regalen herumgeschlendert bin, fand ich auch an anderer Stelle Linsen und Kuskus zu wesentlich billigeren Preisen. Speziell in der Abteilung, die exotischere Nahrungsmittel zur Verfügung stellt, wurde ich fündig und konnte so etwas Geld sparen.

Ideen was noch fehlt?


Eine kleine Anekdote noch: Gestern Abend war Kino angesagt (Film wird aus qualitativen Gründen nicht erwähnt). Hier eine Werbung vor dem Film...was hatten meine Mit-Cineasten (und nicht Veganer) vielleicht für einen Spaß mit mir...


Morgen werde ich mich an dieser Stelle meinem ersten (bewusst) veganen Essen, einem italienischen Intermezzo und meinem Vegan-Buddy widmen.

    Bis dann dann


    René

Dienstag, 20. August 2013

"Ein erster Einkauf" oder "Kann Spuren von Panik enthalten"

Nachdem ich gestern den Blog gestartet hatte und sich meine Gedanken immer mehr um die bevorstehende Aufgabe drehten, überfiel mich ein zarter Hauch von Panik. Keine schweißtreibende, angstdurchsetzte Panik wie im mörderischen Klettersteig von letzter Woche als ich gerade unter der Nase verweilte und mich fragte warum ich mir das antue. Nein. Eher eine sich leise anschleichende Panik die an meinem Zeh knabberte und mir das unbehagbliche Gefühl in die Synapsen hämmerte, dass mir keine Zeit mehr bleibt um mich auf den Veganismus vernünftig vorzubereiten. Klar...das Problem ist hausgemacht. Ohne Termin kann man eine lange, stressfreie Übergangsphase bestreiten ohne solch zermürbenden Gedanken.

Aber die Bedingungen sind klar: Am Samstag 0:00 gehts los. Aus. Fertig.

Also hab ich den Feierabend gestern dazu investiert meinen ersten richtigen veganen Einkauf zu tätigen. Erster Gedanke: Nicht in den Tante-Emma Laden ums Eck (Sorry Emma) sondern in einen gut sortierten, großen Supermarkt...in meinem Fall Interspar.

Mein erstes Ziel war das Frühstück. Ich esse normalerweise Haferflocken-Früchte-Müsli (mit Knuspermüsli gepimpt) mit Milch. Brot mit Margarine/Butter und Nutella/Honig/Marmelade war nur mehr seltener Gast in den Morgenstunden...der Faulheit geschuldet.

Also stand ich nun da zwischen den schön sortierten und von einem übermotivierten Regalbetreuer prall gefüllten Frühstücks-Regalen. Eine nach der anderen Packung wanderte in meine Hand um mal ordentlich durchgelesen zu werden. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass ich im nächsten Monat mehr lesen werde, als während meiner kompletten schulischen Laufbahn im Deutschunterreicht. Zwar nur Inhaltsstoffe, aber Goethe, Kafka und Hemingway würden vermutlich trotzdem eifersüchtig werden auf vitality, verival und Co. .
Was mir dann immer wieder ins Auge stieß und die eingangs erwähnte leise Panik auf System-of-a-Down-spielt-den-Stieren-von-Pamplona-ein-Schlaflied-vor Niveau  ansteigen ließ, war der Satz "Kann Spuren von Milch-dingens" enthalten.



Meine erste Reaktion war weisen Rat von meiner Mitstreiterin einzuholen. Martina war auch einkaufen und klang ähnlich verzweifelt wie ich mich fühlte. Wir einigten uns darauf Lebensmittel, die diese oder ähnliche Sätze enthielten von unsere ohnehin noch sehr überschaubaren Speiseliste zu streichen. Also Kornland Müsli-Riegel genommen und wieder ins Regal gesteckt (weil ich den kalten Atem des fleißigen Regalbetreuers in meinem Nacken spürte, sogar an die richtige Stelle), weil Aufschrift: "Auf der Anlage werden auch Milchprodukte verarbeitet". Damn...

Eine Stunde und zwei Kassenschluß-Durchsagen später, verließ ich das mir in der Zwischenzeit so vertraut gewordene Frühstücksregal schweren Herzenes wieder, um noch flugs alles was mit Bio oder ähnlichem tituliert war und sich auf meinem Weg Richtung Kasse nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte in meinen Draht-Ferrari zu werfen. Hier das Ergebnis:


Wie man sieht fehlt da noch jede Menge Zeug: Nudeln, Reis, Ebly und sonstige (bisher) Beilagen deren Namen ich eher mit fernöstlichen Urlaubsorten (;-)) verbinden würde, denn mit Nahrungsmitteln. Von Gemüse und Obst ganz zu schweigen.

Fazit: Vegan einkaufen ist teuer und braucht (speziell am Anfang) seine Zeit. Aber es ist auch sehr interessant wie gut man alltägliche Lebensmittel kennenlernt abgesehen von "Du Müsli - Ich Rene - Widerstand ist zwecklos". Mittwoch ist für mich zeitlich vermutlich die letzte Gelegenheit einkaufen zu gehen und meinen Bestand der veganen Lebensmittel aufzubessern und mich für die erste große Herausforderung am WE zu wappnen: Die Hüttenübernachtung!!!


P.S.: Da Manner Schnitten gemein hin als vegan gelten, auf der Verpackung aber auch jener oben erwähnte unheilvolle Satz steht, werd ich mich nochmal genauer bei eingefleischten Veganern (darf  man das so schreiben...oder muss es eingemüsten heißen?...oje..ich hoffe Veganer haben mit der Fleischeslust nicht auch jegliche Selbstironie abgelegt) nach deren Meinung erkundigen.


Montag, 19. August 2013

Meine Einstiegsgedanken

Hallo erstmal

Ich weiß nicht ob sie es wussten, aber ich bin die zweite Person die an diesem Projekt beteiligt ist und denke, ich sollte hier auch mal ganz kurz meine ersten Gedanken kundtun.

René hat euch ja schon die Idee der Wahnsinnigen/Neugierigen/Experimentierfreudigen (je nach Sichtweise ;) ) näher gebracht und ich möchte dem eigentlich auch nicht viel hinzufügen. Ich finde die Idee eines Blogs recht interessant, weiß jedoch nicht ob ich die gleiche Schreibfreude wie der Herr Germanist an den Tag legen werde.

Trotzdem möchte ich auch meine ersten Gedanken mit euch teilen...

Obwohl das Projekt MvR noch nicht begonnen hat, streife ich jetzt schon mit Adleraugen durch die Geschäfte und lese bewusst alle Inhaltsstoffe (wieviele "E"s kann es in einem Lebensmittel überhaupt geben? UNGLAUBLICH!!!). Na ja, das alleine verlängert meine Einkaufszeit immens, aber ich hoffe und weiß, dass sich das mit der Zeit legen wird.
Es gibt wahnsinnig viele vegane Lebensmittel (und damit meine ich nicht nur diverse Obst- und Gemüsesorten), trotzdem dauert es am Anfang wirklich lang alle herauszufiltern bzw. reicht es nicht nur zu den großen bekannten Geschäften zu hatschen. In einem Geschäft, das an dieser Stelle lieber anonym bleiben möchte wurden "Agar Agar" und "Quinoa" eher in die Kategorie "Reiseziel" als "Lebensmittel" gesteckt...! Durch die Unwissenheit, die ich keinem verdenken kann, ergibt sich natürlich ein Gehatsche in verschiedenste Geschäfte und langes Durchforsten des www. und das nervt definitiv (ich hoffe aber auch, dass sich das legt)

Unsere nächsten Fragen waren auch: Wo fängt ein Veganer an und wo hört er auf? Was ist mit Lebensmitteln die unter die Rubrik "Kann Spuren von Ei enthalten" fallen? René und ich haben mal ausgemacht auch auf diese zu verzichten... trotzdem bleibt für mich die "Angst" in einem unkonzentrierten Moment in eine solche Stolperfalle zu treten und trotz aller Bemühungen und  guten Willens, frustriert aus dem Projekt zu gehen.

Meine zweite Befürchtung bezieht sich auf mein soziales Umfeld. Kommentare von Freunden und Bekannten sind mir relativ egal, weil diese wahrscheinlich auch auf Unwissenheit beruhen, aber wie soll ich mit Einladungen umgehen? Wie soll ich meiner Mutter beim Besuch erklären ihre superfragilistische Küche (die sehr tirolerisch und fleischlastig ist) einen Monat nicht essen zu dürfen? Ich möchte nicht dass Leute für mich extra kochen müssen, oder wie regle ich die Kocherei bei einem Besuch bei der Familie? Die Küche ist zu klein für zwei...

Erstes Fazit:
Ich bin froh, dieses Projekt nicht allein zu machen, da mein eifriger Herr Kollege schon gute Vorarbeit geleistet hat und ich in einem schwachen Moment (MILCHSCHOKOLAAAAAAAADE, JOGHURT) eine Schulter zum ausheulen haben werde... es bleibt/wird spannend...

So long,
Martina


Das Projekt


Am Samstag gehts los, das Projekt "MvR" oder auch "Veganer für einen Monat". Aber mal zurück zum Anfang: Once upon a time...

...hatten zwei Interessierte/Verrückte/Gesundheitsbewusste (immer abhängig vom Standpunkt) die Idee die vegane Ernährung, also gänzlich auf Lebensmittel aus tierlichem Erzeugnis zu verzichten, auszuprobieren. Frei nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stark", dachten wir uns, dass wir durch gegenseitige Unterstützung diesen Monat problemloser erfolgreich absolvieren können. Manche werden sich an dieser Stelle schon mal die essentielleste Frage aller Fragen stellen :

Warum?

Normalerweise würde ich auf solch eine Frage antworten: Weil's geht!

Aber ganz ehrlich: Das weiß ich jetzt noch nicht.

Das Thema kam vor einigen Monaten in einem Gespräch zwischen uns beiden auf. Keiner von uns konnte mehr als gefährliches Halbwissen über die Thematik "Vegan" zu Tage förden...und das war auch schon der ausschlaggebende Punkt. Es entstand schnell ein Interesse mehr über die Hintergründe der Ernährung und die Motivation der Menschen, die sagen: "Tiere sind (höchstens) zum Kuscheln da", zu erfahren. Spricht man mit einem Mischköstler über die vegane Lebensweise, fallen meist die Begriffe "Einseitigkeit" und "Mangel". Doch wie kann es dann sein, dass es weltweit Millionen von Menschen (und es werden immer mehr)gibt, die mit dieser Ernährung glücklich und gesund leben? Vielleicht finden wie das in diesem Monat ja raus...

An dieser Stelle wird mir meistens die Frage gestellt: "Warum nicht zuerst vegetarisch?"

Weil's geht!

Tatsächlich sind wir beide keine fanatischen Fleischesser und könnten auch über einen längeren Zeitraum problemlos auf Fleisch verzichten (was ich teilweise unbewusst bereits mache). Es reizt uns die ungleich höhere Herausforderung der Nahrungsumstellung und des vollständigen Verzichts auf alles tierliche. Auch die intensivere Beschäftigung mit der Ernährung und ihres Facettenreichtums, die bei veganer Ernährung unerlässlich ist, motiviert uns enorm. Und die große Frage: Bin ich als Veganer gleich leistungsfähig in Arbeit und Sport? Und kann das in einem Monat schon beantwortet werden?

Die Frage des Willens war also geklärt, die Frage des Termins stand noch aus. Schwierig die Jahreszeit, weil Urlaubszeit, weil wegfliegen/fahren/gehen und jede Menge regionale Köstlichkeiten ausprobieren wollen. Also da besser nicht. Da Martina ihr Fernweh im Juli und August reichlich gestillt hatte und mir erst Ende September eine längere Alltags-Pause vergönnt ist, muss also die Zeit dazwischen herhalten. Ich darf mich noch auf eine Henkersmahlzeit in Form eines Grillkurses (Bericht folgt) am Freitag freuen, bevor es dann endgültig losgeht.

Ich versuche ab jetzt täglich ein paar Eindrücke zu posten, um den Prozess festzuhalten und vielleicht auch andere zu Motivieren etwas mehr über ihre Ernährung nachzudenken, jedoch zumindest etwas mehr Einblick in die Materie "Vegan" zu bieten.

Grundsätzlich haben wir dieses "Essperiment" auf einen Monat (24.8.-20.9.) beschränkt. Wir essen beide viel zu gerne Fisch oder Milchprodukte um uns vorstellen zu können auf Dauer darauf zu verzichten. Wie wir beide nach diesem Monat jedoch tatsächlich dazu stehen, ist eine andere Geschichte.

Wir? Achso...wer wir sind...

Wir sind gute Freunde, anfang :-) 30, Nichtraucher, treiben regelmäßig Sport (radln, laufen, klettern, berg),  gehen einer soliden Arbeit nach und führen ein recht geregeltes und erfülltes Leben.